Sonntag, 22. Juni 2014

Rezension: Liebesroman

Himmelblaue Tiefsee (von Jolene Singer)


In Pollys Leben ist eigentlich alles vorherbestimmt. Sie weiß, dass sie an ihrem 30. Geburtstag, die Ranch ihrer Eltern übernehmen soll. Da ist eigentlich kein Platz für neue Pläne ... Doch dann entscheidet sie sich drei Monate nach Nashville, Tennessee zu gehen und dort auf einer Ranch zu arbeiten. Und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf, denn sie findet nicht nur neue, gute Freunde, sondern sie fühlt sich auch wie magisch von dem älteren Sohn des Ranchbesitzers, Leon Marshall, einem bekannten Rockmusiker, angezogen. Doch sie weiß, dass da nicht mehr sein darf und kann. Denn erstens ist er bereits verheiratet und zweitens wird sie nach drei Monaten in ihre Heimat zurückkehren. Und doch kommte es erst zu einem Kuss und schließlich zu mehr als einem unschuldigen Kuss. Doch wie soll das weitergehen, wenn klar ist, dass diese Beziehung keine Chance hat?  


Sind zwei Menschen füreinander bestimmt, dann finden sie einander auch früher oder später. Dann ist kein Ozean zu weit, kein Gebirge zu steil. 
aus Himmelblaue Tiefsee (von Jolene Singer) Seite 339



Nicht überzeugendes Cover

Wenn ich nur das Cover gesehen hätte, hätte ich höchstwahrscheinlich nicht nach diesem Buch gegriffen. Es sind zwar die Dinge, die diese Geschichte ausmachen, darauf abgebildet, doch wirklich schön finde ich dieses Cover nicht. Jedoch steckt hinter diesem Cover so viel mehr, als man erwarten würde. Ich kann jedem nur raten, dass man sich nicht von diesem Cover täuschen lassen sollte, denn ansonsten könnte einem ein wirklich gutes Buch entgehen!

Interessante & gelungene Perspektivenwahl

Dieses Buch wird aus der Du-Perspektive erzählt, was ich bis jetzt in noch keinem anderen Buch gefunden habe. Anfangs war dies etwas ungewohnt und man kommt sich fast wie in einem dieser "1000 Gefahren"-Bücher vor, doch man gewöhnt sich wirklich schnell daran und es ist zudem einfach mal etwas Neues. Außerdem fand ich sogar, dass diese Perspektive bestimmte Stellen besser beschreiben konnte, als es wahrscheinlich aus einer anderen Perspektive gelungen wäre. Man kann sich gerade durch diese Perspektive auch noch besser in Polly hineinversetzen und sich mit ihr identifizieren. 

Persönlicher Stil der Autorin bereitete mir Probleme

Desweiteren verwendet die Autorin ihren ganz eigenen Schreibstil, bei dem sie sehr oft auf ein "dass" verzichtet. Mit diesem  besonderen Stil hatte ich des Öfteren meine Probleme. Irgendwie konnte ich bis zum Ende nicht so ganz damit warm werden und vermisste doch an vielen Stellen das altbekannte "dass". Allerdings muss ich auch zugeben, dass es schon irgendwie nervig gewesen wäre, wenn diese Konjunktion zu oft hintereinander gefallen wäre. Also hat die Autorin dennoch recht, wenn sie versucht ein zu häufiges "dass" zu vermeiden, aber dieser Stil ist eben nicht mein Fall ...

Tiefgehende und überraschende Charaktere

Die Charaktere hat die Autorin wirklich schön ausgestaltet. Sie sind weder flach, noch unrealistisch. Polly wirkt anfangs wie das typische, nette Mädchen von nebenan, doch in ihr steckt mehr und das wird dem Leser bewusst, wenn er in diese Welt eintaucht. Und dann ist da natürlich noch Leon, der absolut nicht den typischen Klischees eines Rockstars entspricht (abgesehen davon, dass er unverschämt gut aussieht). Er schaffte es mich in diesem Buch immer wieder zu überraschen und man konnte gar nicht anders als ihn zu mögen. Auch die anderen Charaktere sind jedoch gut ausgestaltet und müssen sich nicht hinter den Protagonisten verstecken. 

Süße Liebesgeschichte voller ergreifender Emotionen

Die Liebesgeschichte, die sich langsam zwischen den beiden entwickelt, ist wirklich zuckersüß. Diese Geschichte ist so voller Emotionen, dass diese direkt auf den Leser übergehen und man zwischen himmelhochjauchzend und den Tränen nahe schwankt. Man leidet mit den beiden und freut sich kindisch mit ihnen, wenn sie endlich mal wieder etwas Zeit für sich alleine gefunden haben. Super fand ich hierbei auch, dass sich die Beziehung zwischen den Beiden fast tastend weiterentwickelt und sie nicht schon nach ihrem ersten Treffen eine Nacht zusammen verbringen. Die Autorin setzt die Emotionen wirklich gezielt ein und sorgt somit für mehr Lesegenuss.

Tolles Ende rundet das Buch gut ab

Leider haftet über dieser Geschichte jedoch stets der Schatten, dass Polly ja nach drei Monaten wieder nach Hause zurückkehren muss und Leon doch verheiratet ist. Und bis zum Ende wird der Leser auf die Folter gespannt, ob Polly bleiben wird oder nicht und natürlich, wie es mit Leon und seiner Frau weitergeht. Aber das Ende ist wirklich toll, auch wenn ich dabei Tränen in den Augen hatte. 


Himmelblaue Tiefsee ist ein schöner Liebesroman für zwischendurch. Er lässt einen tief in die Gefühlswelt von Polly und Leon eintauchen und man erlebt "hautnah" wie ihre Beziehung sich langsam und tastend weiterentwickelt. Die Autorin experimentiert mit der Du-Perspektive, was ihr auch wirklich gut gelingt. Jedoch konnte ich mich mit ihrem Stil, bei dem sie das "dass" häufig weglässt, nicht so richtig anfreunden. Auch das Cover gefiel mir nicht so besonders gut, dafür punktet das Buch mit seinem Inhalt, seinen Charakteren und den Emotionen. Aus diesem Grund bekommt es verdiente 4 Blue Wings von mir!


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